TSV 1861 Mainburg II - SSV Schrobenhausen (22:23)

Handballer des SSV Schrobenhausen machen durch 23:22-Auswärtstriumph einen Riesenschritt in Richtung Aufstieg

Es ging nämlich zum direkten Konkurrenten um den Aufstieg in die Bezirksliga, zum TSV 1861 Mainburg II. Nach einem Herzschlagfinale, wie es spannender nicht sein hätte können, sicherten sich die SSV-Männer schließlich durch einen 23:22- Auswärtserfolg zwei enorm wichtige Punkte.
Ja, somit bleibt die Mannschaft um ihr Trainergespann Michael Häusler und René Sperrer weiter dick im Geschäft, wenn es um den Meistertitel der Bezirksklasse Altbayern Nord-West geht. Beide Teams hatten im Vorfeld der Partie lediglich diese zwei Punkte getrennt, um die es nun ging. In der Hinrunde war es zwischen den zwei Vertretungen auch schon knapp zugegangen, damals jedoch hatten Mainburger mit 25:24 die Nase vorne.

Die Mannschaften waren sich jetzt natürlich über die Wichtigkeit des Aufeinandertreffens bewusst und warfen alles Mögliche in die Waagschale. So boten die Mainburger unter anderem den Torhüter und einen Feldspieler ihrer im Vorfeld siegreichen Landesligavertretung auf. Die Gäste aus Schrobenhausen durften sich hingegen auf eine überragende Unterstützung von den Zuschauerrängen freuen, denn für die SSV-Fans war ein Reisebus nach Mainburg organisiert worden. Somit verbreiteten nun rund 80 Unterstützerinnen und Unterstützer eine höchst motivierende Schrobenhausener Heimspielatmosphäre in der Mainburger Sporthalle.

Beiden Teams war zu Beginn der Partie die Anspannung bis in die Haarspitzen anmerken. Den etwas besseren Start erwischten zwar die Gastgeber, sie gingen nach knapp fünf Minuten mit 3:1 in Front - aber die SSV-Handballer blieben dran und kamen wieder auf 3:4 heran. In den ersten Minuten wirkte die Defensive der Schrobenhausener noch etwas unsortiert und hatte vor allem mit dem Kreisläufer des TSV II so ihre Probleme. Dadurch blieben die Hausherren zwar weiterhin in Führung, konnten sich aber trotzdem keinen größeren Vorsprung erarbeiten. Als die SSV-Herren dann doch immer besser mit den Angriffsbemühungen des TSV zurechtkamen, leisteten sie sich hierfür eigene Fehler im Spielaufbau. Die Konsequenz daraus: Beim Stande von 12:10 für den TSV II wurden die Seiten gewechselt.

Die SSV-Coaches forderten daraufhin von ihren Spielern, sich nach dem Seitenwechsel wieder auf ihre Ballsicherheit zu berufen, die sie beispielsweise in der vorherigen Partie gegen die HG Ingolstadt II auszeichnet hatte. Zudem gab es von den Trainern die klare Ansage, ab sofort doch bitte schön die nötige Geduld im Spielaufbau zu zeigen, bis sich die richtigen Abschlussgelegenheiten anbieten würden.

Anscheinend nahmen sich die SSV-Akteure diese Worte zu Herzen, denn sie waren sofort hellwach zum Start der zweiten Halbzeit. So gelang nach nicht einmal zwei Minuten der Ausgleich - direkt gefolgt vom ersten Führungstreffer der Schrobenhausener an diesem Abend (13:12). Dadurch war die Partie mehr denn je komplett offen. Aber auch die Gastgeber kamen nun wieder besser ins Laufen und eroberten sich bis zur 42. Minute sogar ein Zwei-Tore Vorsprung - ehe die SSV-Handballer erneut den Gleichstand herstellten (17:17).

Auch zehn Minuten vor Ende der Partie zeichnete sich noch kein Favorit auf den Tagessieg ab. Zugegeben, die Mainburger erarbeiteten sich in Spielminute 53 nochmals einen Zwei-Tore-Polster - die SSV-Coaches reagierten jedoch prompt mit einer Auszeit, gaben in jener ihren Schützlingen nochmals präzise Anweisungen. Und siehe da, die Ansprache fruchtete erneut bei den Schrobenhausener Spielern, denn innerhalb von 50 Sekunden glichen sie wieder aus.

Ja, nun bebte natürlich die Mainburger Halle - und gerade die Schrobenhausener Anhänger gaben alles, um ihre Mannschaft nach vorne zu peitschen. So gelang dann vier Minuten vor der Schlusssirene der 22:21-Führungstreffer für die SSV-Handballer. Dem TSV II gelang dann zwar der 22:22- Ausgleich - aber 90 Sekunden vor Ende der Partie wurde den Schrobenhausenern ein Siebenmeterstrafwurf zugesprochen, den Abdulhakim Rihabi zur erneuten SSV-Führung eiskalt zu verwandeln wusste.

Die nun mehr und mehr aufkommende Nervosität merkte man den Teams an, und so kam es auf beiden Seiten zu unnötigen Ballverlusten beziehungsweise Fehlwürfen. Prompt gelang den Gastgebern kein weiterer Treffer mehr, was vor allem dem an diesmal herausragenden SSV-Keeper Simon Reindl zu verdanken war.
In einer äußerst nervenaufreibenden Partie setzten sich somit die Schrobenhausener Herren mit 23:22 beim TSV 1861 Mainburg II durch. Prompt brachen im Anschluss an das Match bei den SSV-Akteuren alle Dämme, und sie jubelten mit ihren Anhängern noch ausgelassen. Weiter geht es für die Schrobenhausener Handballer schon am kommenden Sonntag, wenn sie in der heimischen Dreifachsporthalle die MBB-SG Manching II empfangen.

Für den SSV Schrobenhausen siegten knapp mit 23:22 in Mainburg: Simon Reindl, Sebastian Scherer (beide im Tor), Manuel Lang, Fabian Tominac (1 Treffer), Andreas Kappler, Jann Miketta (1), Philipp Pahlke (2), Michael Bachfischer, Andreas Häusler (8 / davon 3 verwandelte Siebenmeter), Alin Calin (1), Abdulhakim Rihabi (7/3), Ferdinand Huber (3) sowie Hazim Rihabi.